Kirchentag in Stuttgart: ungarische reformierte Mitwirkung

Wohl mit bescheidenerem Format als vor zwei Jahren in Hamburg, ist die ungarische reformierte Gemeinschaft als Mitwirkende beim Kirchentag in Stuttgart dabei. Als Ehrengast wirkt Bischof Sándor Zán Fábián aus der Reformierten Kirche in Transkarpatien/Ukraine an Gottesdiensten und Rundtischgesprächen mit. Die UNI-Gemeinde aus Debrecen leistet diesmal die richtige Mitwirkung in Form einer interaktiven Ausstellung. 

Reformierter Bischof aus einem Krisenland

Bischof Sándor Zán Fábián nimmt an dem Kirchentag aktiv teil und berichtet über das Alltagsleben einer Kirche im Kriesenland Ukraine. Die Reformierte Kirche in Traskarpatien, im westlichen Teil der Ukraine - auch als Unter-Karpaten bekannt - zählt etwa 70 000 Mitglieder in 100 Gemeinden und stellt somit die grösste religiösen Minderheit in der Ukraine dar. Auf dem Programm des Bischofs stehen Interviews, Gespräche und Gottesdienste. Die wichtigsten seien erwähnt.  

Donnerstag, 4. Juni

Internationaler Reformierter Gottesdienst

Bischof Zán nimmt an der Liturgie am internationalen reformierten Gottesdienst teil. Der Gottesdienst „A Call to the Heart - a Call to the World“ findet mit Gästen aus der Ökumene am Donnerstag 4. Juni um 11 Uhr in der Schlosskirche statt. Neben Bischof Zán rechnet der Reformierte Bund in Deutschland mit der aktiven Teilnahme von John Bell aus der Iona-Gemeinschaft, Glasgow/Großbritannien, Prof. Dr. Mark S. Burrows, Theologe und Schriftsteller, Bochum. Die Predigt kommt von Christopher Ferguson, Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierten Kirchen.

Rotes Sofa

Am selben Tag gibt der Bischof ein Blitz-Interview um 18 Uhr auf dem „Roten Sofa“ am Stand der Schweizer Reformierten, welcher jede und jeden erwartet, wer an der Reformation und an der bunten Vielfalt der reformatorischen Kirchen interessiert ist. Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund, die evangelisch reformierte Landeskirche Zürich und das Zentrum für Kirchenentwicklung der Universität Zürich unterhalten gemeinsam den Stand mit informativen, augenzwinkernden und partizipativen Elementen im „Reformationsdorf“ am Schillerplatz.

 

Freitag. 5. Juni

GEKE Rundtisch

Das Eigentliche kommt am 5. Juni beim MarktThema um 16.30-18.00, ein Rundtischgespräch organisiert von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen (GEKE), unter dem Titel „Kirche im Ukrainekonflikt - Was trägt in der Krise?“. Bischof Zán wird gemeinsam mit Sergej Machewski, Bischof der Deutschen Evangelischen Kirche in der Ukraine (DELKU) über den Kirchenalltag in einem Land geplündert vom Krieg und Wirtschaftskrise in einem der Themenzelte am Cannstatter Wasen berichten. Das Gespräch wir von Markus Merz, Mitarbeiter der GEKE moderiert. 

Deutsch-ungarisches Feierabendmahl

Am selben Abend, um 19 Uhr, findet ein besonderes, deutsch-ungarisches Feierabendmahl in der Pauluskirche am Fellbach statt, organisiert von der Ungarischen Evangelischen Gemeinde in Württemberg. Pál Gémes, Pfarrer der Ortsgemeinde leitet die Liturgie, Péter Gáncs, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn wird predigen. Einen weiteren Treffpunkt für die ungarischen Evangelischen bietet der Stand der Gemeinde am Abend der Begegnung, noch am Mittwoch abends. An der Ecke der Theodor-Heuss-Strasse und Gymnasiumstrasse bekommt man den besten Fladen, genauer gesagt Langosch am Kirchentag.

 

Ich bin wer ich bin 

Die Reformierte Studentengemeinde aus Debrecen leistet dieses Jahr den richtigen Beitrag der ungarischen reformierten Gemeinschaft. Die Jugendlichen werden eine spannende, interaktive Ausstellung aufbauen, welcher unter dem Titel „Ich bin wer ich bin“ zum besseren Selbstkenntnis einlädt.

Die Intention der Ausstellung ist, junge Menschen im Alter von 14-25/30 (Schüler und Studenten) vor die Aufgabe zu stellen, „sich selbst zu finden“. All das ausgestellte Material soll dabei helfen, diese Aufgabe zu bewältigen. Menschen der genannten Altersgruppe erleben vielfach einen nicht unerheblichen Teil ihres Soziallebens durch verschiedene Arten des Teilens und Mitteilens über Internetportale. Deswegen beabsichtigt diese Ausstellung, durch humorvolle und zum Nachdenken anregende Bilder sowie Zitate oder auch provokative Aussagen, die in eben solchen Portalen zu finden sind, den „Dialog“ zwischen dem eigentlichen Thema der Ausstellung und ihren Besuchern herzustellen. Ebenfalls beabsichtig ist, dass das Material der Ausstellung einem noch nicht vollendete Antworten auf seine Fragen gibt, sondern die Besucher selbst über sich und ihr eigenes Leben nachdenken müssen. Gerade deshalb nutzen vielfach die Methode der „positiven Provokation“, anstatt von gewöhnlichen, und von der Gesellschaft erwarteten bzw. akzeptierten Stellungnahmen.

Die Innovatoren und Gestalter der Ausstellung sind die StudierendenpfarrerInen Dániel Püski und Barbara Arany. Die größte Hilfe für die Vorbereitung und Zubereitung des Materials haben die Mitglieder der Ev-Reformierten Studierendengemeinde in Debrecen geleistet.

Die Ausstellung ist dem interaktiven Genre zuzuorden, da die Bilder und Texte zum Nachdenken und Aktivwerden anregen, sodass jeder Besucher automatisch zu einem aktiven Teilnehmer an ihr wird. Des Weiteren helfen diverse Spiele und interessante Aufgaben jedem einzelnen dabei, die einzelnen Themen zu vertiefen. Die Ausstellung ist wie ein Labyrinth mit neun, voneinander unabhängigen, Wegen, welche man gleichzeitig aber auch getrennt aufsuchen/begehen kann. Jeder Weg ist einzigartig und schon die Form, des jeweiligen Weges hat eine Bedeutung. So hat zum Beispiel der Weg über die eigenen „Wurzeln“ und das persönliche Erbgut die Form einer DNS-Spirale. Jeder Weg endet in einer „Kapelle“, wo man die Möglichkeit hat, sich zu setzen und darüber nachzudenken, was man gesehen hat, oder sich über Fragen auszutauschen, die einem auf seinem Weg gekommen sind. Zudem besteht nach dem Anschauen der auch die Möglichkeit für persönliche Gespräche.

Die Ausstellung hat 9 Themen:

  • Wurzeln: Jede(r) hat genetisches sowie persönliches Erbgut. Man soll darüber nachdenken, wie stark dieses einen beeinflusst. Was möchte man anders machen und in welchen Bereichen möchte man den Weg der eigenen Familie fortsetzen?
  • Multi Identität/ Rollen: Die Persönlichkeit jedes Einzelnen besteht aus vielen verschiedenen Eigenschaften. Wie kann man diese Vielfalt so erleben und ausleben, dass eine Einheit entsteht?
  • Gruppeidentität: Jede(r) erlebt seine Identität auch in Gruppen. Was für eine Wirkung/Einfluss haben Gruppen auf uns? Stärken uns oder unterdrücken sie uns?
  • Digitale Identität: Wo ist der Zusammenhang zwischen der digitalen und der realen Identität? Was für eine Wirkung hat die virtuelle Welt auf dich?
  • Selbstbild: Eine wichtige Frage ist, wie man sich selber sieht, wie einen die anderen sehen und in welchen Punkten diese „Bilder“ übereinstimmen oder Unterschiede aufweisen.
  • Geschlechts Identität: Es ist wichtig, darüber nachzudenken, wie wir unser Geschlecht erleben und es uns beeinflusst, und auf welchen Lebensgebieten es eine besonders wichtige Rolle spielt. Zu diesem Thema gehören natürlich auch Liebesbeziehungen.
  • Grenzen der Identität: Wenn jemand sich selbst, also seine Identität, sucht, muss er/sie sich entscheiden, wo seine/ihre Grenzen sind. Was akzeptiert er/sie und was wo werden die persönlichen Grenzen überschritten?
  • Entwicklung/Wachstum der Identität Es ist wichtig zu wissen, dass die Suche nach dem „Ich“ ein noch nicht abgeschlossener Prozess ist, und man sollte darüber nachdenken, wo in diesem Prozess man grade steht und in welche Richtung man sich weiterentwickeln möchte.
  • Vollkommenheit/Unvollkommenheit: Dieses Thema behandelt die Spannung zwischen dem Anspruch der Vollkommenheit und unsere Unvollkommenheit.

Des Weiteren gehören noch ein Blog (vagyokakivagyok.hu) und eine eigene Facebook-Seite zu diesem Projekt. Im Frühling 2013 wurde dieser Blog zweimal wöchentlich zweimal aktualisiert, was man ebenfalls auf Facebook sofort sehen konnte. Teilweise hatten die diese Beiträge mit den Themen der Gottesdienste im Sommersemester 2013 der Ev.-Reformierten Studentengemeinde in Debrecen zu tu; teilweise waren sie aber auch unabhängig von diesen. Unsere Intention hierbei  ist es, mit Hilfe der Online-Medien eine die Leser unseres Blogs zum Kommunizieren und Diskutieren anzuregen.

Die Verfasser des Blogs sind zwei Studentenpfarrer, namens Szabolcs Szikszai, Ev-Reformierte Studentengemeinde Pécs (Premissz) und István Dávid, Ev-Reformierte Studentengemeinde in Klausenburg(Rumanien) (FIKE).

Die Ausstellung wurde zum ersten Mal vom 23.-27. Juli 2013 in Mezőtúr, im Jugendfestival „Csillagpont - Sternpunkt“ aufgeführt, das innerhalb von 3 Tagen von mehr als 900 Jugendlichen aufgesucht wurde. Besonders hat die Ausstellung Jugendlichen/junge Menschen aus dem allen Karpaten-Becken geholfen, ihre Fragen und Gedanken des Vormittagsvortrages weiter zu vertiefen.

 

Kirchentag 2013

Videos vom Kirchentag in Hamburg (2013) 

Ost in West - Rückblick auf Hamburg - Englisch

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